Das dritte Jahr im Radsport - Rückkehr von Phonak

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Ricardo84
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Beitrag: # 6728653Beitrag Ricardo84
4.8.2008 - 16:24

Legende:
kursiv = John Lelangue
blau = Joseba Beloki
grün = Rolf Aldag

Da war er also wieder. Ivan Centeno wartete hinter der Bühne gespannt neben seinem Team-Chef John Lelangue. Wie sich die Bilder doch glichen. Vor 3 Jahren hatte sich exakt das selbe Szenario abgespielt, lediglich eines war verschieden gewesen. Ivan war seitdem reifer geworden, viel reifer. Damals wäre er vor Nervosität fast gestorben, hatte große Angst vor seinem ersten öffentlichen Auftritt gehabt. Heute überwog die Vorfreude darauf, gleich mit seinem Teamchef und Teamkollegen der Presse vorgestellt zu werden. Ein letzter Blick in den Spiegel, die Frisur saß - wie immer. Das war wohl der Vorteil seines Kurzhaarschnitts. Leise hörte er das Murmeln der Presse-Vertreter auf der anderen Seite des Vorhangs. Wieviele Journalisten würden wohl hier sein? Doch ehe er sich groß Gedanken machen konnte, wich das allgemeine Geflüster der Musik. 'Alan Parsons Sirius - Eye in the sky'. Ivan kannte dieses Lied, er mochte es. Früher hatte er es benutzt um sich vor seinen Mountainbike-Rennen zu konzentrieren. Und er würde es auch dieses Jahr vor den wichtigen Rennen hören - das hatte er soeben beschlossen. Und auch heute verfehlte die Melodie ihre Wirkung nicht. Mit einem Haar stieg auch die Spannung beim Italiener - es ging los.

Ivan erhaschte einen kurzen Blick durch die Lücke des Vorhangs, und der Anblick sollte seine Vermutungen bei weitem übertrumpfen. Der Raum war riesig - und gerappelt voll. Etliche Vertreter hatten sich scheinbar auf den Weg hierher gemacht. Da vorne stand John Lelangue mit dem Mikrofon, daneben konnte Ivan einen großen Mann ausmachen. Es war Ruslan Pavliucenko, er konnte sich noch bestens an den Russen erinnern.

Bild

"... und hier begrüßen wir unsere Sportlichen Leiter, Joseba Beloki und Rolf Aldag! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch...."

Es folgte das übliche Gerede für die Presse, Ivan verfolgte die Worte der vier Männer nicht besonders. Lelangue übergab das Mikro schließlich an seinen russischen Kollegen - jetzt war auch Ivan sehr interessiert, was Pavliucenko zu sagen hatte. Es war ein Mix aus gutem Englisch und schwachen Spanisch und Ivan hatte Mühe Wort für Wort zu verstehen, von dem was der Russe von sich gab. Doch nach der fünf minütigen Ansprache konnte der Italiener sich zusammenreimen, was soeben die Presse zu hören bekam. 'Große Ziele... junge Talente weiterentwickeln... bis 2010 eine der Grand Tours gewinnen'. Und noch etwas hatte Pavliucenko bekannt gegeben. 'Der russische Einfluss im Team wird steigen, es wird nicht bei einem russischen Fahrer bleiben'. Nun gut, es war klar das der Russe sehr gerne Landsleute im Team haben würde, Ivan sollte es gleichgültig sein, aus welchen Nationen seine Teamkollegen kommen würde. Insgeheim hatte er in diesem Moment aber ein wenig Bammel, dass sein russischer "Co-Kapitän" (so die offizielle Bezeichnung) mehr Unterstützung erfahren würde, wie der Italiener. Hoffentlich würde dem nicht so sein. Genug davon, Lelangue war wieder an der Reihe und begann die Vorstellung der Fahrer.

"Zuallererst möchte ich diejenigen Fahrer auf die Bühne bitten, die bereits im vorherigen Liberty Seguros Team aktiv waren und uns fürs kommende Jahr erhalten geblieben sind. Auf eine gute Zusammenarbeit Isidro Nozal, Pablo Urtasun Perez, Hector Guerra, Nuno Ribeiro und Koldo Gil. Was können wir von deinen spanischen Jungs dieses Jahr erwarten Joseba?"

Bild Isidro Nozal 30
Bild Hector Guerra 29
Bild Koldo Gil 30
Bild Nuno Ribeiro 30
Bild Pablo Urtasun Perez 27
"Ich denke einiges. Unsere fünf Jungs bringen alle sehr viel Erfahrung mit und sind mit Ausnahme von Pablo alles ordentliche Kletterer. Während Isidro und Hector vor allem bei kleineren Rundfahrten glänzen können, ist Koldo Gil natürlich ein exzellenter Helfer für unsere Kapitäne bei der Vuelta. Zudem werden Nozal, Guerra und Ribeiro im Hinblick auf das Teamzeitfahren beim Giro eine wichtige Rolle einnehmen."

"Soviel zur alten Liberty Fraktion. Kommen wir nun zu einer Fahrer-Gruppe die gegensätzlicher nicht sein könnte. Ich darf ihnen drei relativ unbekannte schweizer Radsporttalente vorstellen und ich bin sehr froh, dass wir ihre Entwicklung weiter vorrantreiben können. Herzlich Willkommen Laurent Beuret, Martin Kohler und Michael Schär. Kleine Einschätzung von dir Rolf?"
Bild Laurent Beuret 21
Bild Michael Schär 21
Bild Martin Kohler 22
"Ich muss zugeben, auch für mich selbst waren die drei Jungs kein Begriff. Doch der erste Eindruck war durchwegs positiv, alle drei sind lernfähige Jungs, die großes Potential haben. Michael Schär ist wohl am weitesten von allen Dreien, ich könnte mir ihn gut bei einer der Grand Tours als Helfer vorstellen. Hauptaugenmerk wird aber ganz klar auf der Weiterentwicklung der Jungs liegen, sie können hier ohne Druck agieren."

"Danke, begrüßen sie mit mir nun recht herzlich zwei Fahrer, die eigentlich völlig unterschiedlich sind. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist es, dass sie alleine ihre Landesfarben im Team vertreten werden. Trotzdem werden sie alles für uns geben, der junge Ösi Alexander Schrangl sowie der erfahrene Charles Wegelius von der Insel. Können die beiden auch etwas außer Flaschen holen Rolf?"
Bild Alexander Schrangl 23
Bild Charles Wegelius 29
"Nunja, unser Ösi Alex Schrangl ist ziemlich untalentiert. Stärken auf dem Rad hat der vom ARBÖ Bundesteam kommende Schrangl eigentlich keine, allerdings zeichnet er sich durch einen guten Riecher für Radsport-Wetten aus und wird auf diesem Gebiet unsere Mannschaftskasse auffüllen. Charles hingegen wird unser Mann für alles, er ist tempofest, sich für nichts zu schade und kommt in jedem Terrain zurecht. Für unsere Kapitäne würde Charles Wegelius sogar sein eigenes Leben opfern. Ich freue mich ganz besonders, mit ihm zusammen zu arbeiten."

"Na das klingt ja super. Aber kommen wir nun endlich zu den ersten beiden Hochkarätern des Abends. Der eine hat sich durch tolle Auftritte beim Giro d'Italia einen Namen gemacht, der andere präferiert lieber die spanische Vuelta. Die beiden sind quasi Nachbarn und werden im Hochgebirge bis zuletzt an der Seite unserer Kapitäne bleiben. Ein herzliches 'Buenos Tardes' an ..."

ulle91
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Beitrag: # 6728718Beitrag ulle91
4.8.2008 - 20:00

Du beherrschst es wirklich sehr gut, die Spannung hochzuhalten. An deinem Schreibstil hab ich gar nichts auszusetzen. Momentan mein Lieblings-AAR. Und weil du die "cliffhanger" so gut beherrschst, will ich auch, dass es schnell weitergeht! :P
BBC!

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Andi91
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Beitrag: # 6728783Beitrag Andi91
4.8.2008 - 23:54

ey mach weiter :)
ich will MEHR

Ricardo84
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Beitrag: # 6728985Beitrag Ricardo84
5.8.2008 - 19:29

"... Jose Rujano und Felix Cardenas!"
Bild José Rujano 26
Bild Felix Cardenas 35
Zum ersten Mal brandete so etwas wie ein leichter Jubel auf. Joseba Beloki übernahm das Wort.
"Mit unseren beiden Kletterassen werden wir in den Bergen sehr flexibel sein und nicht so leicht auszurechnen. Jose Rujano wird den Giro d'Italia als Edelhelfer bestreiten, Felix haben wir für Tour und Vuelta eingeplant. Und wer weiß, auch wenn es bei Rujano zuletzt nicht so gut lief, hat er doch großes Potential selbst zu einem Siegfahrer zu werden. Felix Cardenas gehört mit seinen 35 Jahren zwar schon zum alten Eisen, doch wird er uns mit seiner Erfahrung noch sehr wichtig werden."

"Potential haben auch unsere nächsten beiden Schweizer. Mit beiden habe ich schon zusammen bei Phonak gearbeitet und ich bin sehr froh, dass sich unsere Wege erneut kreuzen. Begrüßen sie Johann Tschopp und Florian Stalder. Rolf, wieviel steckt in den Beiden drin?"
Bild Johann Tschopp 25
Bild Florian Stalder 25
"Na einiges, John. Immerhin kommen sie ja aus deiner Talentschmiede. Die beiden kehren quasi in ihr Zuhause zurück und ich denke wir werden viel Spass mit den beiden haben. Florian ist ein Allrounder, der in jedem Terrain helfen kann. Johanns Stärken liegen eher im hügeligen Bereich, auf Übergangsetappen wird er auch das ein oder andere Mal selbst auf Sieg fahren können."

"Hoffentlich erfolgreich. Und wie es sich für ein spanisches Team gehört, so wird auch der Großteil unserer Fahrer aus dem sonnigen Süden kommen. Nun kommen fünf Fahrer, die unsere spanische Fraktion komplettieren. Auf eine gute Zusammenarbeit, Javier Extarri, Beñat Intxausti, Constantino Zaballa, Antonio Colom und Manuel Calvente."
Bild Beñat Intxausti 22
Bild Javier Extarri 22
Bild Constantino Zaballa 29
Bild Antonio Colom 29
Bild Manuel Calvente 31
"Eine super Mischung bei unseren fünf neu hinzugekommenden Spaniern. Zaballa, Colom und Calvente sind sehr erfahren und allesamt gut ausgebildet. In hügeligem Terrain werden sie ihre Stärken ausspielen. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist solch gestandene Profis zu verpflichten. Gut zehn Jahre jünger, aber keinesfalls schlechter sind unsere beiden Jungspunde Extarri und Intxausti. Beide sind hochtalentierte Kletterer und werden bei uns weiter gefördert und aufgebaut werden. Den Großteil des Jahres werden diese fünf arbeiten für unsere Kapitäne, bei der Vuelta dürfen sie sich dann austoben."

Ivan blickte sich um, nicht mehr viele Fahrer standen noch neben ihm. Abermals fiel ihm ein sehr kräftiger junger Mann in der Ecke des Raumes auf, dessen dunkle Augen an ihm vorrüber huschten. Seine Haare waren auf schätzungsweise 5mm abgeschoren, ein feiner Anzug lag auf seinen stämmigen Schultern, dazu eine feine orangefarbene Krawatte, die Ivan als eher hässlich empfand. Er konnte diesen Typ nicht einordnen, es müsste ein Bodyguard sein. Vielleicht ein Bodyguard seines neuen russischen Co-Kapitäns, der nur wenige Meter daneben stand. Wer auch immer es war, Centeno war er sofort unsympathisch - und es schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen, das merkte Ivan schnell. Wie auch immer, John Lelangue fuhr fort und bald würde Ivan auf die Bühne gerufen werden. Bald.

"Wie sie sehen, ist unser Team sehr auf Bergfahrer spezialisiert, doch so ganz ohne schnelle Leute geht es schließlich auch nicht. Umso mehr freue ich mich, dass wir die Beiden überreden konnten, zu uns zu wechseln. Unsere Sprinter, Francisco Ventoso und Candido Barbosa. Sind die beiden schnell genug für Etappensiege Joseba?"
Bild Francisco Ventoso 26
Bild Candido Barbosa 33
"Selbstverständlich. Zwar sind beide in Sachen Endschnelligkeit nicht die Stärksten im Feld, doch ihre guten Berg- und Hügelqualitäten könnte mehr als einmal unser Trumpf werden. Sei es ein Sprint in einem dezimierten Hauptfeldes oder gar aus einer Ausreißergruppe heraus. Dazu kann man beide problemlos auf jede Rundfahrt mitnehmen, dass sie sich auch nicht zu schade sind, für unsere Kapitäne zu arbeiten."

Kurze Stille zwischen den Männern auf der Bühne, erneut wurde Musik eingespielt, die weitere Spannung erzeugte. Es wurde ernst, das merkte auch Ivan. Drei Fahrer standen noch hinter dem Vorhang verdeckt, dazu der kahlköpfige Bodyguard.

"Kommen wir nun zu den Fahrern, denen in diesem Jahr unsere volle Unterstützung gilt. Zu allererst, unser Oldie im Team. Er kommt aus Bella Italia, darf sich Sieger der Tour de Suisse und des Giro d'Italias nennen - dazu etliche Etappensiege. Er war zweifelsohne einer der Großen des Radsports, bei uns wird er seine Karriere nun beenden. Einen großen Applaus für unseren Kapitän bei Paris-Nizza - Stefan Garzelli."

"Er ist noch kein Großer, allerdings auf dem besten Weg dorthin. Als Russe darf er sich der Unterstützung von unserem Invester Ruslan Pavliucenko natürlich sicher sein. Viel Geld haben wir für ihn investiert, doch für uns steht außer Zweifel, dass er dieses wert ist. Herzlich Willkommen, unser Mann für Tour de France und Vuelta - Vladimir Efimkim."
Bild Stefano Garzelli 34
Bild Vladimir Efimkim 26
"Rolf, bevor du die beiden uns ein bisschen näher vorstellst, zuerst noch ein par Worte von unserem russischen Investor, bitte Ruslan."
"Danke, für diejenigen unter uns die mich noch nicht kennen, mein Name ist Ruslan Pavliucenko. Wir, Ich unterstütze das neue Spanair-Phonak Team mit einem großen finanziellen Betrag. Im Gegenzug wird das Team auch Russland vertreten und mit Vladimir hoffentlich Großes erreichen. Wir zählen auf dich!"
"Ja gut gesagt. Vladimir ist eines der größten Kletter-Talente auf der Welt und wir sind stolz, dass er sich für unser Team entschieden hat. Bei der Tour de France wird er als eine unserer Speerspitzen an den Start gehen und hoffentlich die Konkurrenz schocken. Vergessen wir bitte nicht Stefano Garzelli, der für uns bei Paris-Nizza die Kronen aus dem Feuer holen soll und später beim Giro als Edelhelfer fungieren wird. In diesem Sinne - viel Erfolg Stefano Garzelli und Vladimir Efimkim."

Ivan stand nun alleine direkt hinter dem Vorhang, sein Moment war gekommen. Gleich würde er vortreten, den Applaus der Besucher genießen. Er blickte nach links, der kräftige Bodyguard war näher gekommen, stand nun wenige Meter neben Ivan entfernt. Ihre Augen trafen sich, es knisterte, obwohl sich beide nicht einmal kannten. Ivan hätte nicht gedacht, dass man einen Menschen auf den ersten Blick so hassen könnte, doch hier war dies der Fall. Doch Schluss damit, jetzt war keine Zeit für solche Geschichten. Er schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf die Stimme von John Lelangue.

"Und nun ein Moment auf den ich mich ganz besonders gefreut habe. Ein Quantensprung für unser Team, dass er sich uns angeschlossen hat. 22 Jahre jung, dynamisch und erfolgreich. Er ist eines der größten Talente, das der Radsport zu bieten hat und gilt als kommender Sieger der Tour de France. Bitte bieten sie ihm einen tosenden Applaus, wenn er nach vorne tritt,....."

Ivan kam sich vor wie ein Boxer vor dem großen Kampf beim Einlauf in die Arena. Er öffnete die Augen, atmete noch einmal tief ein - und machte einen Schritt nach vorne. Dann der Knall. Er prallte mit ihm zusammen, dem kahlköpfigen Typen Marke Bodyguard. Ivan sank einen Moment in die Knie, erneut trafen sich die Augen der Beiden. Die Augen seines Gegenübers blitzten und wirkten angsteinflößend. Was ging hier vor? Ivan richtete sich auf, doch ehe er durch den Vorhang durchgehen konnte, schubste ihn der kantige Unbekannte um - und ging unter dem frenetischen Applaus des Publikums selbst auf die Bühne. Gab John Lelangue herzlich die Hand. Umarmte Ruslan Pavliucenko wie einen Bruder.

Ricardo84
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Beitrag: # 6729203Beitrag Ricardo84
6.8.2008 - 21:11

"Ich schließe mich hier an, er ist unser neues Jahrhundert-Talent, Vladimir Chagaev. Unser zweiter Russe ist ein kompletter Rennfahrer und hat das Potential bei den Grand Tours ganz vorne anzukommen. Alles überragend sind wohl seine Zeitfahrqualitäten, welche durch mehrere Junioren-Weltmeister Titel gegen die Uhr bestätigt wurden. Doch er kommt eben auch sehr gut die langen Anstiege hinauf, wenngleich er die ganz steilen Passagen nicht unbedingt liebt. Sein kräftiger Tritt erinnert ein wenig an Jan Ullrich, hoffen wir, dass er genau so erfolgreich wie Ulle wird."

Rolf Aldag und John Lelangue kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und dem Blick von Ruslan Pavliucenko zu urteilen, schien Vladimir Chagaev so etwas wie ein Sohn für ihn zu sein. Zuviel auf einmal prasselte in diesen Momenten auf Ivan Centeno ein. Der unsympathische Kahlkopf würde sein zukünftiger Teamkollege werden. Nein. Noch viel mehr. Er würde seine Kapitänsrolle gefährden, wenn schon jetzt die ganze Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet sein würde. So hatte er sich das nicht vorgestellt, und dass er von diesem Vladimir Chagaev bis zu diesem Zeitpunkt nichts wusste, konnte er auch nicht als Vertrauensbeweis seiner Team-Chefs werten.

Als wenige Augenblicke später auch der Italiener auf die Bühne gerufen wurde und als Teamkapitän vorgestellt, schien der Großteil der Presseleute noch immer mit Vladimir Chagaev, dem bisher unbekannten Star beschäftigt. So oder so, Ivan erlebte den Rest des Abends wie in Trance. Die Lobpreisungen von John Lelangue und Rolf Aldag gingen hier rein und dort wieder heraus. Er lächelte gezwungen in die Kameras, doch in seinem Inneren brodelte es. Nicht, dass er keine Konkurrenz verkraften würde. Es missfiel ihm vielmehr der Stil, wie Chagaev hier aufgebauscht wurde - und noch eines wurde ihm klar. 2008 würde er sich nicht nur mit Gegnern aus anderen Teams zu schlagen haben - auch in seinem eigenen Team wartete einer. Vielleicht der Kontrahent, den er am ehesten besiegen wollte - Vladimir Chagaev.

Die Teamvorstellung neigte sich dem Ende zu und John Lelangue versammelte seine Fahrer nochmal um sich. Die erste Teamsitzung des neuen Jahres. John Lelangue begann mit einigen organisatorischen Dingen und erklärte seinen Jungs noch einmal, was er von ihnen erwartete. "Eine aggressive Fahrweise in den Bergen und vordere Platzierungen im Abschlussklassement der Rundfahrten. Mit dem Kader sollten einige Überraschungserfolge drin sein, auch bei den Grand Tours rechnen wir uns einiges aus." Es folgte die Ankündigung eines Trainingslagers, für eine Woche wird das Team zusammen in die Alpen nach Österreich reisen, um sich näher kennenzulernen. Auch die Zimmereinteilung hatte John Lelangue vorbereitet, Ivan Centeno dürfte sich wie früher ein Zimmer mit seinem Kumpel Johann Tschopp teilen - wohl die erfreulichste Nachricht des Tages. Als letzter Punkt stand die Rennplanung auf dem Programm. Feinheiten würden sich noch entscheiden, doch grob wollte Lelangue seine Fahrer schon mal auf ihr Rennen einstimmen. Für Centeno würde es Anfang April langsam ernst werden, die Tour de Romandie wäre die Generalprobe für den Giro d'Italia - und gleichzeitig schon ein erster Höhepunkt. Danach eine kurze Regenerationsphase, ein lockerer Auftritt bei der Tour de Suisse, ehe er bei der Tour de France nochmal angreifen soll. Aufmerksam beobachtete er das Programm seiner beiden russischen Kollegen Efimkim und Chagaev - wobei das Wort Kollege bei Chagaev eher weniger zutraf. Noch immer hatten die beiden nicht mal ein Wort gewechselt, doch Centeno spürte, dass sie keine Freunde mehr werden würden. Er würde Chagaev erstmals bei der Tour de France treffen - die Rollenverteilung würde sich dann im Laufe der Saison ergeben. Und Centeno würde dem Russen spätestens in Frankreich klar machen, wer der Chef im Team ist.

Rennplan Höhepunkte Ivan Centeno:
- Tour de Romandie
- Giro d'Italia
- Tour de Suisse
- Tour de France


Spanair - Phonak 2008:

Bild Isidro Nozal 30
Bild Hector Guerra 29
Bild Koldo Gil 30
Bild Pablo Urtasun Perez 27
Bild Beñat Intxausti 22
Bild Javier Extarri 22
Bild Constantino Zaballa 29
Bild Antonio Colom 29
Bild Manuel Calvente 31
Bild Francisco Ventoso 26
Bild Candido Barbosa 33
Bild Nuno Ribeiro 30
Bild Laurent Beuret 21
Bild Michael Schär 21
Bild Martin Kohler 22
Bild Johann Tschopp 25
Bild Florian Stalder 25
Bild Alexander Schrangl 23
Bild Charles Wegelius 29
Bild José Rujano 26
Bild Felix Cardenas 35
Bild Stefano Garzelli 34
Bild Vladimir Efimkim 26
Bild Vladimir Chagaev 22
Bild Ivan Centeno 22

Ivan ging die Kaderliste seines Teams später nochmals durch. "Eine gute Mischung aus alten und jungen Fahrern", murmelte der Italiener vor sich hin. "Auf den ersten Blick sollte der Kader höchstens Durchschnitt in der Pro-Tour sein, doch ich bin sicher wir werden für Furore sorgen - Ich werde für Furore sorgen." Das Licht ging aus und Ivan verabschiedete sich ins Land der Träume.

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El español
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Beitrag: # 6729210Beitrag El español
6.8.2008 - 21:30

Ein Duell à la Alonso vs. Hamilton, nur im Radsport. Gefällt mir, sofern diesmal der Richtige gewinnt. :D Ich hoffe auf Centeno.

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tobikaka
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Beitrag: # 6729214Beitrag tobikaka
6.8.2008 - 21:40

1987: Roberto Visentini vs. Stephen Roche
2008: Vladimir Chagaev vs. Ivan Centeno

Ganz grosse Klasse dein AAR... Immer wieder ein Freude, wenn du schreibst...
tobikaka***
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$$_gibo_$$
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Beitrag: # 6729425Beitrag $$_gibo_$$
7.8.2008 - 17:27

Hammer AAR dir gelingt es echt immer wieder neue Spannung aufzubauen :D
Ich freu mich schon auf den Giro der war bei dir bisher jedes Mal ein riesen Ereignis also Hopp hopp :D
Ich sah den Himmel und mein eigenes Grab,
Ich feierte Siege triumphierte und verlor,
Ich starb aus Liebe.

Ricardo84
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Beitrag: # 6729493Beitrag Ricardo84
7.8.2008 - 23:17

Bild

Neidisch auf diesen wunderschönen Ausblick? Man könnte es nachvollziehen - zumal Ivan und Kumpanen derzeit viel Zeit bleibt, die Gegend zu genießen. Vormittags locker radeln, nachmittags unter der knallenden Sonne am See relaxen. Es lässt sich gut aushalten im schönen Österreich für die neue Spanair-Phonak Equipe. Gestern stand die einzige etwas schwerere Trainingseinheit für die Mannschaft auf dem Programm, man befuhr einen großen Alpenpass - mit einem recht hohen Tempo, betrachtete man den frühen Zeitpunkt der Saison. Für Ivan war diese Trainingsfahrt ein voller Erfolg, er fühlte sich gut, sehr gut sogar. Und noch wichtiger - er war zu 100% schmerzfrei. Eine neue Behandlungsmethode hatte sich schon jetzt ausgezahlt. Fast schon komisch, dass er dies ausgerechnet Vladimir Chagaev zu verdanken hatte. Der Russe brachte seinen eigenen Physiotherapeuten mit, dessen Methoden hier zu Lande wohl unter "Wunderheilung" fallen würd. Hand auflegen, Schwingungen ausmessen und Energiebahnen umlenken. Dazu gibt er vorgefertigte Bewegungsmuster vor, an die sich Ivans Muskeln später erinneren werden. Der Clou der ganzen Geschichte - selbst unter größter Belastung sollte Ivans Körper stabil und im Gleichgewicht bleiben, Verkrampfungen werden größtenteils ausgeschlossen. Und so fuhr Ivan gestern auch die Berge hinauf. Mehrmals hatten die beiden Russen das Tempo erhöht, doch Ivan konnte alle Verschärfungen relativ locker mitgehen. Was außer ihm nur seinem Landsmann Stefano Garzelli gelang. Bei einigen anderen war der Fitnesszustand dagegen mangelhaft. Negativ hob sich vor allem Jose Rujano heraus, der als allerletzter am Gipfel ankam - auch bei Ivan kamen erste Zweifel, ob der Venezulaner nochmal an seine frühere Form anknüpfen könne. Doch überbewerten sollte man den heutigen Tag auch nicht, schließlich war es noch ein langer Weg, ehe es ernst werden würde.

Während sich Ivan an den Abenden die Zeit mit Internet, Billiard und Telefonieren vertrieb, nahm sein Rennkalender derweil konkrete Formen an. John Lelangue, Joseba Beloki und Rolf Aldag hatten sein Trainingsprogramm bis auf den Tag genau geplant und ihm vorgelegt. Er musste erstmal schlucken, es würde wohl das härteste Vorbereitungsprogramm werden, welches er jemals absolviert hatte. Doch es musste sein - er wollte nicht wieder beim Giro d'Italia scheitern. Nein, es war noch viel mehr. Insgeheim war sein Drang noch viel größer, bei der Tour de France seine russische Konkurrenz in Grund und Boden zu fahren.
Zukunftsmusik. Weitaus näher lag dagegen sein erster Renneinsatz. Anfang März würde er erstmals mit dem neuen Trikot an den Start gehen, der GP Lugano sollte die Saison eröffnen. Ein erstes Einrollen, mehr nicht. Zwei Wochen später jedoch würde die Intensität erstmals steigen, bei der Vuelta Castilla y Leon könnte Ivan erstmals seine Form überprüfen. Er freute sich darauf. Die derzeitige Verfassung, mit der er seine ersten Trainingskilometer absolvierte, war mehr als zufriedenstellend. Er spürte förmlich mit jedem Tritt, wie er sich in den letzten zwei Jahren weiter entwickelt hatte. In knapp fünf Monaten würde er sich endlich Italiens Krone aufsetzen.

Vielen Dank für das Feedback!!!

Ricardo84
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Beitrag: # 6729770Beitrag Ricardo84
8.8.2008 - 22:29

Die Saison war eröffnet. Der Januar ging ziemlich schnell vorbei, ohne dass Spanair - Phonak in Erscheinung getreten wäre. Man hielt sich vorerst zurück, der Rennkalender des Teams war kleiner wie der, der meisten anderen. Man wollte seine jungen Talente nicht verheizen. Ivan Centeno hatte sich derweil ein neues Zuhause gesucht. Zusammen mit seinem Freund Johann Tschopp bekam er von seinem Team ein kleines Häusschen in der Schweiz gestellt, ein Ort namens Scherzingen. Es war sehr ruhig gelegen und für Ivans Verhältnisse fast schon luxuriös. Ruslan Pavliucenko hatte scheinbar nicht gegeizt. Und prominente Nachbarn hatte es ebenfalls - kein geringerer als Jan Ullrich wohnte nur wenige Meter von Centeno und Tschopp entfernt. Jetzt konnte man nur hoffen, das die Beiden nicht den selben Trainingseifer an den Tag legen würden, wie Ulle früher.

Doch weit gefehlt, Ivan und Johann absolvierten ihren Trainingsplan mit allerhöchster Akribie und Genauigkeit, legten teils schon Überschichten ein. Sie quälten sich, doch zu zweit war es deutlich einfacher sich zu überwinden. Es war eine großartige Idee von John Lelangue gewesen, die beiden hier her zu schicken. Man trainierte auch öfters in größeren Team-Gruppen zusammen, doch die beiden Russen traf Ivan so gut wie nie. Es war scheinbar auch bis zu den Teamchefs durchgedrungen, dass sich zwischen Centeno und Chagaev Konfliktpotential anbahnte und so hielt man die Beiden möglichst weit voneinander entfernt. Tage und Wochen vergingen. Fiel Ivan nach den ersten zwei Wochen erstmals in ein kleines körperliches Loch, so hatte er dies nun schnell überwunden. Er spürte wie jede Trainingseinheit ihn voran brachte, ihn stärker machte. Schlafen, Essen, Trainieren, Schlafen. Die Tage glichen einander und nicht selten brachte Ivan sie durcheinander. Er ordnete alles seinem Beruf unter. Und so verging die Zeit wahnsinnig schnell und ehe sich der Italiener versah, war der Zeitpunkt gekommen. In wenigen Tagen würde er beim GP Lugano erstmals Rennkilometer sammeln. Die Presse würde natürlich dabei sein, die Aufmerksamkeit um seine Person hatte sich stark verändert. Zwar kündigte ein Cunego vollmundig an, in diesem Jahr beim Giro zu gewinnen. Ein Di Luca klagte über fehlende Konkurrenz beim Giro. Doch weitaus mehr waren die Gazzetten beschäftigt, mit Fragen über die Zukunft von Ivan Centeno. Er hatte seinen italienischen Landsleuten in den Medien bereits den Rang abgelaufen - auf der Strecke noch nicht. Doch er war auf dem Weg dazu, und der GP Lugano sollte ein erster Fingerzeig auf seine Form bieten. Der Countdown lief.

Ricardo84
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Beitrag: # 6730746Beitrag Ricardo84
13.8.2008 - 23:05

GP de Lugano - keine Power oder keine Lust?

Die Zeit verging wie im Fluge. Vor etwa zwei Monaten trainierte Centeno erstmals gemeinsam mit seinem neuen Team - es kam ihm vor, als wäre es gestern gewesen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie gut das Ambiente vom ersten Tag an war. Mit dem Großteil der Truppe verstand er sich prächtig und er merkte schnell, dass er dieses Jahr ein ganz anderes Standing innerhalb der Mannschaft hatte, wie es in den Jahren zuvor gewesen war. Centeno war einer der Leader - seine Meinung war gefragt und geschätzt. Vor allem für die jüngeren Fahrer war er der Hauptansprechpartner, auch wenn seine Sprachkenntnisse noch immer suboptimal waren. Egal, er war anerkannt innerhalb des Teams. Darauf kam es an. Die Probleme die er mit Chagaev hatte, weiteten sich vorerst nicht aus. Nicht, dass sich an ihrem Verhältnis etwas verändert hätte. Vielmehr hatten die Beiden bisher einfach wenig miteinander zu tun - man ging sich aus dem Weg.

Zurück zum aktuellen Geschehen. Heute stand Radsport auf dem Programm. Kein Training, sondern der erste Renneinsatz für Ivan Centeno in diesem Jahr. Er freute sich darauf, wenngleich er sich nicht im Klaren darüber war, wie ernst er seinen heutigen Einsatz nehmen sollte. Zwar waren mit Danilo Di Luca, Gilberto Simoni uvm. etliche Leute am Start, mit denen er auch beim Giro d'Italia um den Sieg kämpfen würde, doch wirklich prestigeträchtig war ein Erfolg beim GP de Lugano eben nicht. Und so sollte sein Tag in der Schweiz auch eher ruhig verlaufen. Highlight war wohl ein Moment kurz nach dem Start, als an seiner Seite plötzlich der Altmeister Gilberto Simoni auftauchte. "Hey Ivan. Viel Glück dieses Jahr beim Giro. Zeig Di Luca und Cunego wo der Hammer hängt." Centeno war überrascht über diese Worte und brachte keine vernünftige Antwort außer einem leisen 'Dankeschön' heraus. Anscheinend war Simoni nicht noch einmal in der Lage, sich in absolute Topform zu bringen. Nur so konnte Ivan sich den Auftritt Simonis erklären. Der weitere Rennverlauf war ähnlich. Hier und da ein kleines Schwätzchen, ein wenig Lachen und Erzählen. Mit dem Ausgang des Rennens sollte Ivan Centeno schließlich nichts zu tun haben. Es war Danilo Di Luca höchstpersönlich, der am letzten Hügel attackierte und aus einer Fünfer-Gruppe heraus zum Sieg sprintete. Ivan spürte zu diesem Zeitpunkt schnell, dass er heute nicht dagegenhalten konnte. So musste ein anderer Fahrer die Spanair-Phonak Fahne hochhalten - Stefan Garzelli. Er hinterließ im Hinblick auf Paris-Nizza einen tollen Eindruck und wurde am Ende ordentlicher Vierter. Wenig Aussagekraft hatte dieser Tage heute also über den Leistungsstand Centenos. Dafür gabs im Internet eine Innovation. Der Italiener besaß ab sofort eine eigene Homepage, auf der er regelmäßig seine Impressionen in Form eines Tagebuchs veröffentlichen würde. Heute konnte sich Ivan kurz fassen.
Teil 1 - Es geht endlich los

Guten Abend, ich freue mich nun noch näher an euch dran zu sein und euch hier regelmäßig auf dem neuesten Stand zu halten. Vielleicht habt ihr heute meinen ersten Auftritt in der Schweiz verfolgt und seid enttäuscht, dass ich mich noch nicht gezeigt habe. Keine Angst. Meine Vorbereitung verlief bisher super und ich fühle mich so stark wie noch nie. Verletzungssorgen hatte ich bisher überhaupt keine, es kann also losgehen. Was meine Ziele für dieses Jahr sind, wurde ich schon häufig gefragt. Einfach nur den Giro gewinnen? Oder doch versuchen, die neue Pro-Tour zu gewinnen, die extrem auf Rundfahrer zugeschnitten ist? Sicherlich verlockend, als "bester Radfahrer" der Welt ausgezeichnet zu werden. Doch muss man hierfür wohl fast alle Rundfahren bestreiten, was logischerweise einen einzelnen Formhöhepunkt wie den Giro d'Italia erschwert. Wie genau ich die Sache angehen werde, erfahrt ihr das nächste Mal, aber ich kann euch versichern: Den Giro d'Italia will und werde ich in diesem Jahr so oder so gewinnen.

Coming soon... Ziele & Ivans Ausblick für Paris-Nizza

Ricardo84
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Beitrag: # 6730882Beitrag Ricardo84
14.8.2008 - 23:09

Ulle's Favoriten-Check: 1. Paris - Nizza

Bild

*** Frank Schleck
Kommentar: "Der Luxemburger ist geradezu prädestiniert für eine Rundfahrt wie diese. Auf den hügeligen Tagesabschnitten sollte er vorne dabei sein, hinauf zum Mont Ventoux dürfte wohl keiner stärker einzuschätzen sein wie Frank Schleck. Sein einziger Mangel ist das Zeitfahren, welches jedoch zu kurz ist, als dass der CSC-Kapitän hier viel Zeit liegen lassen würde. "
Prognose: Top-Favorit, zumindest aber eine Bank fürs Podium.

** Kim Kirchen - Stijn Devolder
Kommentar: "Der nächste Luxemburger den man hier auf der Rechnung haben muss. Kirchen hat sich im Zeitfahren extrem weiterentwickelt, gut über kleinere Anstiege kommt er sowieso. Zudem hat sich Kim Kirchen spezifisch auf Paris-Nizza vorbereitet, was ein Vorteil gegenüber etwa einem Frank Schleck ist. Sein Ziel ist ganz klar: Als erster das neue Führungstrikot der Pro-Tour zu tragen. Ähnliche Qualitäten wie Kirchen zeichen auch Stijn Devolder aus. Der Belgier geht als Kapitän für Quickstep ins Rennen und möchte ebenfalls möglichst weit vorne landen. Devolder gilt als Topfavorit fürs kurze Auftaktzeitfahren, gut möglich, dass er gleich das Führungstrikot erobert - und es bis Nizza nicht mehr abgibt. "
Prognose: Beide werden voll um den Sieg mitkämpfen, ich schätze Kim Kirchen einen Tick stärker ein. Platz 1-5 für Beide.

** Stefan Schumacher - Vladimir Karpets - Thomas Dekker
Kommentar: "Unserem Rad-Schumi drücke ich natürlich besonders die Daumen, wenn er hinauf zum Mont Ventoux nicht zuviel verliert, kann auch er hier triumphieren. Karpets und Dekker sind beides hochtalentierte Leute, die quasi auf solche kleineren Rundfahrten zugeschnitten sind. Zwar fehlt beiden noch die Konstanz auf höchstem Niveau, doch mit guter Tagesform können beide hier überraschen. "
Prognose: Bei Schumi hängt viel vom Ventoux ab, schafft er hier ein gutes Resultat fährt er aufs Podium. Karpets und Dekker sind schwer einzuschätzen, für die Top 10 sollte es aber reichen.

Ulle's 3 Geheimtipps:
Amel Moinard: "Der Franzose noch ohne große Erfolge, doch ich weiß wie akribisch er sich für diese Rundfahrt vorbereitet hat. Man muss ihn auf der Hut haben"
Vladimir Chagaev: "Sein erstes Jahr im Profi-Zirkus. Ich muss gestehen, ich kannte diesen jungen Burschen bisher nicht. Aber seine Zeitfahrqualitäten sollen beeindruckend sein, da er zudem die Berge hinaufkommt traue ich ihm hier eine Überraschung zu.
Remi Pauriol: "Nachteile im Zeitfahren hat er sicherlich, aber was ich bisher beobachten konnte hat mich überzeugt. Die Form ist da, vielleicht kann er die Großen etwas ärgern, auch wenn Patrice Halgand vom Papier her der Kapitän bei Credit Agricole ist."

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Wettzentrale:

Bild

1. Etappe (Einzelzeitfahren)

2,40 Schumacher, Stefan
2,80 Rogers, Michael
4,00 Voigt, Jens
4,00 Devolder, Stijn
6,50 Karpets, Vladimir
7,00 Lövkist, Thomas
8,20 Dekker, Thomas
8,40 Sanchez, Luis-Leon
14,0 Kirchen, Kim
16,0 Cioni, Dario
3,60 Any Other

Alexander Schrangl ging die Quoten im Kopf durch. Er hatte die Aufgabe bekommen, die Mannschaftskasse zu verwalten - und wenn möglich durch starke Wetten zu vermehren. Er selbst war auch am Start, wenn auch ohne Siegchancen. Schumi und Rogers waren bei den Buchmachern also die klaren Favoriten. Schrangl sah dies ähnlich, der Sieg würde wohl nur über die beiden führen, einen krassen Außenseitersieg konnte er sich gar nicht vorstellen. Auch Luis-Leon Sanchez hatten er auf der Rechnung, doch beim ersten Rennen wollte er nicht gleich volles Risiko gehen. Er entschied sich am Ende für einen Tipp auf den deutschen Rad-Schumi - den Einsatz hielt er voerst noch gering.
Stefan Schumacher (Quote 2,40)
Anmerkung: Werde vor jeder Etappe eine solche Wette spielen, wer Lust hat kann selbst daran teilnehmen und seine Siegwette für jede Etappe abgeben. Die dazugehörige Quote für den Fahrer bekommt man im Falle des eintreffenden Sieges als Punkte gutgeschrieben. (Je riskanter der Tipp, desto mehr Punkte kann man also gewinnen). Vielleicht schafft es ja einer, den Wettfuchs Alexander Schrangl zu schlagen. Tipps könnt ihr entweder hier oder per PN abgeben. Könnt auch jederzeit während des Tippspiels einsteigen, ist ja kein großer Nachteil mal eine Etappe zu verpassen. Ich werd die Rangliste dann privat führen und hier regelmäßig veröffentlichen, falls genügend Leser sich beteiligen. Mal sehn, vielleicht lass ich mir für den Sieger auch etwas einfallen. ;)
Zuletzt geändert von Ricardo84 am 15.8.2008 - 11:07, insgesamt 1-mal geändert.

Schnuider
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Beitrag: # 6730888Beitrag Schnuider
14.8.2008 - 23:42

LL Sanchez, ganz klar

matze298
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Beitrag: # 6730890Beitrag matze298
14.8.2008 - 23:57

Hmm.. könntest du Verraten, welche Zeitfahrspezialisten dabei sind? Cancellara und co?

Wenn nicht, dann Jens Voigt (4,00)

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panicmaster
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Beitrag: # 6730891Beitrag panicmaster
14.8.2008 - 23:59

8,20 Dekker, Thomas

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blauer_alex
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Beitrag: # 6730894Beitrag blauer_alex
15.8.2008 - 0:09

Vermutlich keine Spezialisten dabei, sonst ständen sie wohl dort.

Ich bin natürlich dabei! Allein die Idee, sowas einzuführen müsste schon prämiert werden!
1. Etappe (Einzelzeitfahren)

8,20 Dekker, Thomas
Erfolge (u.a.)
1. Platz Bundesliga 2014/15
1. Platz Bundesliga 2020/21
2. Platz Bundesliga 2010/11
2. Platz Bundesliga 2011/12
2. Platz Bundesliga 2015/16
3. Platz Bundesliga 2013/14
3. Platz Bundesliga 2017/18
3. Platz Bundesliga 2018/19
3. Platz Bundesliga 2022/23

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RoyalBlue
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Beitrag: # 6730920Beitrag RoyalBlue
15.8.2008 - 10:41





Wettzentrale:

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1. Etappe (Einzelzeitfahren)

2,80 Rogers, Michael


EDIT: Wie immer ,tolle Beiträge!!

Browny
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Beitrag: # 6730925Beitrag Browny
15.8.2008 - 11:28

4,00 Jens Voigt.

Genialer AAR

Ricardo84
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Beitrag: # 6730940Beitrag Ricardo84
15.8.2008 - 12:48

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Ricardo84
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Beitrag: # 6731035Beitrag Ricardo84
15.8.2008 - 21:29

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Beitrag: # 6731213Beitrag Ricardo84
17.8.2008 - 13:37

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